Schlacht von Stalingrad
Anfang 1943 ereignete sich in Stalingrad (heute: Wolgograd) eine der bekanntesten und richtungsweisenden
Schlachten des Zweiten Weltkriegs. Die Schlacht um die Stadt, die Adolf Hitler unter allen Umständen einnehmen
wollte, wird zur größten Niederlage der Wehrmacht und zum psychologischen Wendepunkt im Deutsch-Sowjetischen Krieg.
Vorgeschichte: Das Unternehmen Barbarossa
Der Russland- bzw. Ostfeldzug wurde von Deutschland am 22. Juni 1941 mit dem "Unternehmen Barbarossa" offiziell
begonnen und brach den zuvor geschlossen Nichtangriffspakt mit Stalin. Hitler hatte für die Eroberung Russlands
drei große Heeresgruppen gebildet, die aus unterschiedlichen Richtungen die wichtigsten russischen Städte einnehmen
sollten. Sein Fokus lag dabei auf den Städten Moskau und Leningrad, sowie den Ölfeldern im Süden Russlands.
Nach anfänglichen Erfolgen der Wehrmacht, konnte die sowjetische Armee den schnellen Vorstoß der Wehrmacht
allerdings stoppen. Zusätzlich setzten Nachschubschwierigkeiten und der harte russische Winter der deutschen Armee
zu, denn im Gegensatz zu den Sowjets waren die Deutschen nicht auf einen Winterkrieg vorbereitet. Hitler beschloss
deshalb, den Feldzug nur noch Richtung Süden weiterzuführen, und sich am operativen Ziel Stalingrad zu orientieren.
Stalingrad war nicht nur aufgrund seines Symbolwerts ein moralisch wichtiges Ziel, sondern auch, weil es sowohl für
Russland, als auch für das Deutsche Reich, von geographischer und industrieller Bedeutung war. Mit der Eroberung
Stalingrads konnte Hitler wichtige Öl- und Nahrungstransporte, die im Norden für Nachschub sorgten, abschneiden.
Schlachtverlauf in Stalingrad
Der Schlachtverlauf lässt sich in drei Phasen unterteilen. Die erste Phase begann am 19. August 1942 mit dem
Angriff der 6. Armee auf Stalingrad und war hauptsächlich von erbitterten Graben- und Stellungskriegen
bestimmt. Auf beiden Seiten verzeichneten die Divisionen hohe Verluste. Dennoch hatte es die deutsche Armee
geschafft 90% der Stadt zu erobern. Nach wenigen Wochen war Stalingrad komplett zerstört, auch bedingt durch
die massiven Bombardements der deutschen Luftwaffe.
In der zweiten Phase (ab Oktober 1942) der Schlacht, konnten die stark dezimierten Truppen der 6. Armee in den
Norden Stalingrads vordringen. Doch, wie schon im Jahr zuvor, erschwerte der einbrechende Winter und der
unzureichende Nachschub an Versorgung die Bedingungen. Die deutschen Befehlshaber unter der Führung von
General Friedrich Paulus mussten bald einsehen, dass es kaum möglich war, die Stadt dauerhaft zu halten.
Zu diesem Zeitpunkt bereiteten die sowjetischen Generäle unter dem Codenamen "Unternehmen Uranus" bereits
eine 1.000.000 Soldaten umfassende Gegenoffensive vor, die innerhalb kürzerster Zeit für die Einkesselung
von 300.000 deutschen Soldaten in Stalingrad sorgte.
Die dritte Phase umfasst den Zeitraum zwischen Einkesselung und Kapitulation. Ab Dezember 1942 hielt die
Wehrmacht unverändert die Stellung in Stalingrad, in der Hoffnung auf Verstärkung und Nachschub. Mit dem
"Unternehmen Wintergewitter" versuchte Hitler indessen erfolglos die deutschen Truppen aus dem Kessel
Stalingrads zu befreien. Nachdem weder auf Versorgung und Rettung zu hoffen war, stieg die Zahl der
Todesopfer durch Kälte, Hunger und Kampf rapide an. General Paulus bat im Januar 1943 ein letztes Mal
per Funk um die Kapitulation. Letztlich kapitulierten die Reste der 6. Armee im Februar 1943.
Bilanz der Schlacht
Stalingrad wurde zum Massengrab der Wehrmacht und forderte auch auf russischer Seite eine hohe Anzahl
an Todesopfern. Von den 300.000 deutschen Soldaten, die nach Stalingrad gezogen waren, starben 150.000
und ca. 100.000 gerieten in Gefangenschaft. Aus der Gefangenschaft kehrten lediglich 6.000 Soldaten lebendig zurück.