Angriff auf Pearl Harbor
Der Angriff der Kaiserlich Japanischen Marineluftstreitkräfte auf den US-Flottenstützpunkt Pearl
Harbor auf Hawaii am 07.12.1941 gilt als einer der entscheidenden Ereignisse des Zweiten Weltkriegs,
da indessen Folge der Kriegseintritt der USA erklärt wurde..
Vorgeschichte
Die Beziehungen zwischen den USA und Japan waren bereits seit Beginn des zweiten Japanisch-Chinesischen
Krieges (1937-1945) angespannt. Als Druckmittel gegen die befürchtete weitere Ausdehnung des japanischen
Reiches nach Südostasien nutzten die USA unter anderem auch die Abschreckungswirkung ihrer zu dieser Zeit
nach wie vor sehr schlagkräftigen Pazifikflotte.
Als die Verhandlungen über eine friedliche Lösung mit den USA schließlich scheiterten, entschieden sich die
japanischen Befehlshaber als einzige erfolgversprechende Option zu einem überfallartigen Angriff auf den
US-Flottenstützpunkt, durch den die amerikanische Pazifikflotte nachhaltig geschwächt und Japans Übermacht
im Pazifikraum gesichert werden sollte.
Verlauf
Für die japanischen Befehlshaber bot Pearl Harbor als US-Flottenstützpunkt, mit großer taktischer Bedeutung,
ein ideales Angriffsziel. Die USA hingegen hielten einen bevorstehenden Angriff auf die amerikanischen
Stützpunkte auf den Philippinen für weitaus wahrscheinlicher, weshalb die auf Pearl Harbor stationierten
Streitkräfte im Vorfeld nicht in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden waren.
Nachdem sich die japanische Flotte nach einer mehrtägigen Fahrt unerkannt Pearl Harbor annähern konnte,
wurde am Morgen des siebten Dezembers schließlich der lange vorbereitete Angriff in zwei Angriffswellen
geflogen, bei denen über 350 japanische Kampfflugzeuge zum Einsatz kamen.
Beide Angriffswellen hatten dabei eine überaus vernichtende Wirkung. Aufgrund des Überraschungseffekts
konnte der größte Teil der auf Pearl Harbor stationierten Kampfflugzeuge und Geschütze auf den
Schlachtschiffen nicht mehr rechtzeitig besetzt werden.
Die Idee einer ursprünglich geplante dritte Angriffswelle wurde von dem japanischen Oberbefehlshaber
letztlich verworfen, da die USA nun mit weiteren Angriffen rechnen mussten und somit höhere Verluste
bei einem weiteren Angriff zu befürchten waren.
Verluste
Auf Seiten der USA kam es zu dem Verlust von acht Schiffen, weitere sechs wurden beschädigt. Weiterhin
kam es zu der Zerstörung von rund 164 Flugzeugen.
Als der größte Einzelverlust sticht dabei die vollständige Zerstörung der USS Arizona hervor. Das
Schlachtschiff sank mit 1100 sich noch unter Deck befindlichen Soldaten.
Insgesamt kostete der Angriff etwa 2400 US-Soldaten das Leben, weitere 1300 wurden verletzt.
Auf japanischer Seite gab es hingegen lediglich den Verlust von 29 Flugzeugen und fünf U-Booten zu beklagen,
insgesamt verloren dabei 65 Piloten und U-Boot-Besatzungsmitglieder ihr Leben.
Folgen
Der japanische Angriff hatte weitreichende weltpolitische Konsequenzen. Die Bevölkerung in den USA war
nach dem noch nicht lange zurückliegenden Ersten Weltkrieg allgemein pazifistisch geprägt, eine zu
dieser Zeit diskutierte Intervention in den in Europa bereits wütenden Krieg wurde allgemein abgelehnt.
Nach dem Angriff sahen sich die US-Amerikaner allerdings in Zugzwang und erklärten am 08.12.1941 als
erste Reaktion Japan den Krieg, wodurch sich Deutschland und Italien als Verbündete Japans nur vier
Tage darauf zur Kriegserklärung gegenüber den USA gezwungen sahen. Der 1939 mit dem Angriff
Deutschlands auf Polen begonnene Krieg weitete sich damit zum interkontinentalen Weltkrieg aus.
Bis heute gilt der Angriff auf Pearl Harbor als eine der größten militärischen Niederlagen der USA
und hat damit die weltpolitische Entwicklung nachhaltig geprägt.